Frage Nr. 1867

Stadtrat                                                                                              Frankfurt am Main, 19.11.2014

Jan Schneider

 

Hauptamt

10.21.4

 

Frage für die Fragestunde in der Plenarsitzung am 20.11.2014

Fragesteller Herr Dr. Walter Seubert – CDU –

Frage Nr.: 1867

 

Für Dienstgänge innerhalb Frankfurts stehen den städtischen Bediensteten der ÖPNV und Dienst-Kraftfahrzeug zur Verfügung. Alternativ könnten auch Dienstfahrräder genutzt werden.

 

Dies vorausgeschickt, frage ich den Magistrat:

Inwieweit könnte die Zurverfügungstellung von Dienstfahrrädern für innerstädtische Dienstgänge im Rahmen des städtischen Mobilitätsmanagements stärker ausgebaut werden?

 

Antwort:

 

Die Anschaffung und Zurverfügungstellung von Diensträdern und damit zusammenhängender Ausstattung und Infrastruktur erfolgt in dezentraler Verantwortung der Ämter und Betriebe. Es existiert hierzu noch keine zentrale Auswertung über die Ausstattung und Nutzungsintensität der einzelnen Bereiche. Der Magistrat strebt jedoch im Rahmen eines Reformprojektes die explorative Erhebung des dienstlichen Mobilitätsbedarfes und des tatsächlichen Mobilitätsverhaltens der Ämter an. Diesbezügliche Untersuchungen haben in ausgewählten Ämtern bereits begonnen und werden weiter fortgesetzt. Die Fahrradmobilität ist hierbei eine der zu untersuchenden Bereiche und wird auch zukünftig eine tragende Säule der optimalen Verkehrsmittelwahl für Dienstgänge im Nahbereich darstellen.

 

Erste Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung vielfach bereits über die Möglichkeit verfügen, für Dienstgänge auf dienstlich bereitgestellte Fahrräder und Pedelecs sowie geeignete Ausrüstung und Infrastruktur zurückgreifen zu können. Hierzu zählen beispielsweise neben Helmen, spezieller Fahrradkleidung und Fahrradanhängern auch Fahrradgaragen und andere angemessene Abstell- und Zugangsmöglichkeiten, sowie weiterhin Umkleiden, Spinde und Duschen.

Das Einsatzspektrum von Diensträdern ist dabei vielfältig und schließt bei geeigneten Randbedingungen auch den Transport kleinerer Lasten ein. Im Jugend- und Sozialamt beispielsweise sind aktuell 23 handelsübliche Fahrräder im Einsatz, welche von den Bediensteten rege genutzt werden. Geeignete Transporte im Rahmen von Pflegearbeiten des Grünflächenamtes können mit Hilfe eines Lastenfahrrades vorgenommen werden. Bereiche der Stadtpolizei im Ordnungsamt und im Straßenverkehrsamt nutzen dienstliche Fahrräder für uniformierte Fahrradstreifen. Mit Unterstützung des Radfahrbüros wurden in der Vergangenheit 20 hochwertige Pedelecs für verschiedene Ämter und Einrichtungen der Stadtverwaltung erworben, deren Anschaffung aus Bundesmitteln zur Förderung der Elektromobilität unterstützt wurde. Es existieren viele weitere positive Beispiele.

 

Gleichwohl erscheint die Bedeutung von Diensträdern im städtischen Mobilitätsmanagement noch ausbaufähig. Denkbare zentrale Handlungsfelder sind die Unterstützung der Ämter bei Beschaffung und Wartungsvereinbarungen, die Beratung hinsichtlich Unterbringung und Ausgabe der Diensträder, aber auch die mögliche Kooperation mit Anbietern öffentlicher Fahrradverleihsysteme.

 

Auf der Grundlage eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung beteiligt sich die Stadt Frankfurt am Main am Projekt „bike + business“, das der ADFC Hessen gemeinsam mit dem „Regionalverband FrankfurtRheinMain“ betreibt. Kernziel des Projekts ist allerdings die Förderung des Radverkehrs auf dem Weg zur Arbeit. Darüber hinaus wird auch im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge aktiv die Fahrradmobilität der eigenen Belegschaft gefördert und beworben. Bereits zum elften Mal beteiligte sich die Stadt Frankfurt am Main auch 2014 erfolgreich an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ von ADFC und AOK.

 

 

 

 

 

( Jan Schneider )